Newsletter September 2025

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Der Green Deal, Europas grüne Wachstumsstrategie, ist das Rezept aus Brüssel, um den Planeten vor dem Klimakollaps zu retten. Weiter Autofahren wie bisher ohne die Luft zu verschmutzen. Günstiger Strom aus Sonne und Wind, ganz klimaneutral. Mit Elektroautos und erneuerbaren Energien will die EU das Wirtschaftswachstum fördern und gleichzeitig den Planeten schützen. Aber ist das überhaupt möglich? 

Grüne Technologien brauchen nicht nur Sonne und Wind, sie benötigen viele kritische Metalle, die von Drittländern, allen voran von China, geliefert werden. Um Abhängigkeiten zu verringern, wollen EU-Politiker:innen nun „grüne“ Minen in Europa fördern. Ausgerechnet eine Industrie, deren Umweltbilanz alles andere als grün ist, soll Europa nun helfen, klimaneutral zu werden. 

Den Preis dafür sollen Menschen an der Peripherie Europas bezahlen. 
Einer davon ist Héctor, ein spanischer Bauer, der um sein Land kämpft. Oder Matti und Karin Niia, zwei indigene Rentierzüchter aus Nordschweden, die ihre Traditionen erhalten möchten. Sie fürchten, für die Energiewende geopfert zu werden und sind entschlossen, gegen die Minen-Projekte zu kämpfen, die ihre Lebensweise bedrohen. 

Währenddessen herrscht bei Bergbaufirmen Goldgräberstimmung und in Brüssel arbeiten Politiker:innen an einem neuen europäischen Rohstoffgesetz, das die Wiedereröffnung von Minen erleichtern soll. Die Industrie beschwichtigt die Sorgen der Betroffenen und verspricht nachhaltigen und verantwortungsvollen Bergbau. In den österreichischen Bergen und in der schwedischen Arktis gibt es bereits erste Best-Practice-Beispiele. Doch Kritiker wie Diego, ein Rohstoffspezialist einer Umwelt-NGO in Brüssel, sind überzeugt, dass mehr Bergbau im Kampf gegen den Klimawandel der falsche Weg ist und die Bergbauindustrie nur ihr Image aufpolieren will, um wieder groß ins Geschäft zukommen. Während die Firmen in Brüssel Lobbyarbeit betreiben, reist der gebürtige Peruaner quer durch Europa. Dabei trifft er auf lokale Gemeinschaften und Aktivist:innen sowie führende Vertreter:innen der Bergbauindustrie, um herauszufinden, ob der Bergbau jemals wirklich nachhaltig sein kann.


Scars of Growth ist ein kraftvoller, deutsch-österreichischer Dokumentarfilm von Monika Grassl und Linda Osusky (90 Min.), der kritisch beleuchtet, wie Europas grüne Energiewende neuen Bergbau in urbanen Landschaften legitimiert – und welche Schattenseiten dahinterstehen.
Der Film begleitet den Umweltaktivisten Diego und zeigt die Geschichten von Betroffenen: einem spanischen Bauern sowie zwei schwedischen Rentierhirten, deren Lebensräume durch geplante Rohstoffabbaumaßnahmen bedroht sind.
Er stellt die zentrale Frage: Kann „grüner“ Bergbau wirklich nachhaltig sein oder ist es nur eine Form von Greenwashing im Namen des Green Deals?
Der Film kombiniert beeindruckende Landschaftsaufnahmen (z. B. spanische Felder, schwedische Arktis) mit prägnanten Interviews und Expertenkommentaren – sorgfältig montiert zu einer überzeugenden visuellen Erzählung.
„Scars of Growth“ wurde bei der Menschenrechts-Filmfestival FIFDH 2025 in Genf gezeigt und erhielt breite Resonanz für seine kritische Analyse und emotionale Tiefe.

Im Anschluss laden wir herzlich zur offenen Gesprächsrunde ein:
Wie kann Klimaschutz mit sozialer Gerechtigkeit und Umweltschutz vereint werden?
Und wie gestalten wir die Zukunft – lokal und global – mit Weitblick?

Dokumentarfilm
Österreich, Deutschland 2024

Regie: Monika Grassl, Linda Osusky
Laufzeit: 90 Minuten

Termin: Mittwoch, 17.09.2025, 19:30 Uhr
Ort: Central Kino, Hauptstraße 59, 78628 Rottweil
Eintritt: 7,00 EUR

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